Gestern haben wir wie so oft die große Gassirunde im Bergerpark gemacht. Einmal rund um alle Teiche, ohne Leine und mit tausend Mal stehen bleiben und die Schnauze in den Schnee stecken …
Ziemlich am Ende kommen wir dann an der Stelle des ersten Teiches vorbei, die selbst im tiefsten Winter nicht zugefroren ist. Dort treffen sich alle Enten von Lichtenstein in der kalten Jahreszeit.
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Oben rechts ist die Stelle die immer eisfrei ist und von den Enten bevölkert wird.
Wir kamen an die Stelle, Einstein lief wie immer ohne Leine, auf einmal rannte er los und den Enten hinterher. Ich hab dann nur noch gesehen, wie er durch die Luft flog und mitten im eiskalten Wasser gelandet ist.
Er schwamm dann auch ziemlich schnell an den Rand, kam aber leider nicht raus, da das Eis immer wieder brach und nachgab. Und da setzte bei mir die Panik ein!
Ich bin dann rauf aufs Eis und so wie ich drauf war, merkte ich wie das Eis knirschte. Irgendwie bin ich dann reflexartig auf die Knie und hab mich flach aufs Eis gelegt.
Ich bekam ihn dann am Halsband zu fassen und konnte ihn raus ziehen.
Mir war es in diesem Moment völlig egal ob ich einbreche, ich habe nur daran gedacht, dass ich in der Nähe des Ufers war und das ich dort sicherlich stehen kann wenn das Eis bricht.
Ich habe dann den nassen Einstein in meine Jacke gewickelt und wollte aufstehen, erst da merkte ich, dass ich Schmerzen in meinem Bein hatte. Das sind immer noch Nachwirkungen von meinem Bruch im vergangenen Jahr. Irgendwann kam ich dann aber hoch und bin mit dem in meine Jacke gewickelten Einstein nach Hause. Er zitterte wie Espenlaub, vor Kälte und sicherlich auch vor Angst.
Zu Hause angekommen habe ich ihn dann erstmal trocken gerubbelt und in eine Decke gewickelt.
Als er sich dann etwas beruhigt hatte, habe ich ihn dann noch trocken gefönt. Der Fön ist normalerweise sein größter Feind, hier hat er es sich aber gefallen lassen.
Er hat sich dann beruhigt und ist brav in seiner Decke eingewickelt liegen geblieben.
Auch abends dann, als ich auf der Couch saß und fern schaute, lies er sich ohne zu murren zudecken. Irgendwann schlief er dann auch ein und kam zur Ruhe!
Heute habe ich dann paar Fotos vom Ort des Geschehens gemacht.
Der Teich hat eine Stelle der den ganzen Winter aufgrund der Enten eisfrei ist. Dort treffen sich dann die ganzen Enten aus Lichtenstein und Umgebung.
Der Rand dieses Loches ist sehr dünn, selbst wenn er fest und dick gewesen wäre, wäre der Kleine nie ohne fremde Hilfe da raus gekommen.
Ich bin nur froh, dass dies alles so glimpflich abgelaufen ist. Morgen gehe ich mit ihm zum Tierarzt und lass ihn untersuchen. Sicher ist sicher!
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